Pera Galinoi ist eine minoische Siedlung in der gleichnamigen Bucht zwischen Fodele und Sises, in der Nähe des venezianischen Tempels Ag. Antoniou. Die Siedlung hatte sich in mehr als einem Teil der Bucht entwickelt. Ausgrabungen brachten imposante Gebäude zu Tage, die in großer Höhe erhalten blieben und mindestens ein Stockwerk hatten. Die Gebäude sind aus lokalen Schiefersteinen und aufwändigem Mauerwerk gebaut.

Erhalten sind monumentale Treppen, gepflasterte Böden, Säulenbasen sowie ein „Reinigungsbecken“ (Gottesraum). Die Gründung der Siedlung geht auf die frühe Paläopalastzeit (ca. 1900 v. Chr.) zurück und wurde durch ein verheerendes Erdbeben zu Beginn der YM IA-Periode (1600-1500 v. Chr.) zerstört. Nach Angaben der Ausgräber E. Banou und E. Civilika bezeugen die ans Licht gekommenen Funde die Verbindungen bzw. die Abhängigkeit dieser reichen Siedlung von den mächtigen Zentren der Insel.